re·ge·ne·ra·tiv
/regeneratív/
sich neu bildend, sich erneuernd
Die Regenerative Landwirtschaft hat das Ziel den Boden aufzubauen und damit das Bodenleben, die Artenvielfalt und letztendlich das gesamte Ökosystem kontinuierlich zu verbessern.
Die 5 Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft
Bedeckter Boden
Nackter Boden kommt in der Natur normalerweise nicht vor, da er schnell von Pflanzen bedeckt wird. Der natürliche Schirm aus Blättern schützt den Boden von Wind- und Wassererosion. Er bietet Lebensraum und Nahrung für Lebewesen und reduziert die Wasserverluste durch Verdunstung.
Lebendige Wurzeln
Solange eine Pflanze wächst, verfügt sie über lebende Wurzeln. Diese Wurzeln nähren das Bodenleben, in dem sie es mit seiner Nahrungsgrundlage - dem Kohlenstoff - versorgen. Diese Mikroorganismen wiederum fördern den Nährstoffkreislauf, der die Pflanzen nährt.
Artenvielfalt
In der Natur gibt es keine Monokultur. Gräser, Kräuter und Sträucher leben und gedeihen harmonisch miteinander. Jede Pflanze hat spezielle Eigenschaften, die eine wichtige Rolle beim Erhalt der Bodenfruchtbarkeit spielt. Je größer die Artenvielfalt, desto stabiler wird ein Ökosystem.
Reduzierte Bodenbearbeitung
Die mechanische Bearbeitung des Bodens (z.B. Pflügen) zerstört die Bodenstruktur (Krümel und Poren) und damit den Lebensraum unzähliger Tiere und Mikroorganismen, die für die Bodenfruchtbarkeit verantwortlich sind. Das Ergebnis sind häufig Verdichtungen und der Verlust von wertvollem Boden.
Tierhaltung
Natürliche Ökosysteme funktionieren nicht ohne Tiere. Der größte Vorteil ist, dass die Beweidung durch Tiere das Wachstum der Pflanzen anregt, wodurch sie mehr Kohlenstoff in den Boden befördern. Aber nicht nur Weidetiere, sondern auch Insekten erfüllen wichtige Ökosystem-Funktionen und benötigen einen Lebensraum.
Vier Fenster, die uns einen Einblick in den Zustand des Bodens geben
Wasserkreislauf
Wie gut kann Regenwasser vom Boden aufgenommen werden? Ein gesunder Boden ist wie ein Schwamm und kann große Mengen Regenwasser aufnehmen. Pfützen und Rinnsale sind Anzeichen für einen gestörten Kreislauf.
Mineralkreislauf
Wie gut können Nährstoffe im Boden umgewandelt werden? Dafür werden zahlreiche Mikroorganismen im Boden benötigt. Ein Anzeichen, dass diese nicht ausreichend vorhanden sind, ist ein stark verdichteter Boden.
Populationsdynamik
Wie viele und welche Pflanzenarten sind vorhanden? Zeigerpflanzen geben häufig wertvolle Hinweise auf den Zustand des Bodens. Pionierpflanzen und Beikräuter können zeigen, dass Bodenaufbau nötig ist.
Energiefluss
Wie viele grüne Blätter sind vorhanden? Jedes einzelne Blatt stellt aus Sonnenlicht und Wasser Energie her. Je mehr Photosynthese möglich ist, desto mehr Kohlenstoff gelangt über die Wurzeln in den Boden und nährt Mikroorganismen.